Datenschutz vs. Informationssicherheit – Unterschiede und Synergien im Überblick
Pietro Maniscalco
7. Mai 2025
Zwei Begriffe – ein Ziel?
In vielen Unternehmen werden Datenschutz und Informationssicherheit synonym verwendet – oder in dieselbe Abteilung geschoben. Das ist nachvollziehbar, denn beide Bereiche zielen auf den Schutz von Daten ab. Doch in der Praxis verfolgen sie unterschiedliche Ansätze, setzen unterschiedliche Schwerpunkte und greifen auf verschiedene rechtliche Grundlagen zurück.
Ein präzises Verständnis beider Disziplinen ist entscheidend, um gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und ein ganzheitliches Sicherheitsniveau zu schaffen.
Datenschutz – der Schutz personenbezogener Daten
Der Datenschutz beschäftigt sich ausschließlich mit personenbezogenen Daten – also Informationen, die sich auf identifizierbare Personen beziehen (z. B. Name, E-Mail-Adresse, Gesundheitsdaten).
Rechtliche Grundlage: Die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) bildet das Fundament aller Datenschutzmaßnahmen in der EU.
Ziel: Die Wahrung der Privatsphäre und die Verhinderung von Missbrauch persönlicher Daten.
Typische Fragen im Datenschutz:
Ist eine Einwilligung vorhanden oder gibt es eine andere Rechtsgrundlage?
Wie lange dürfen Daten gespeichert werden?
Werden personenbezogene Daten ausreichend verschlüsselt oder anonymisiert?
Informationssicherheit – das umfassendere Schutzkonzept
Informationssicherheit zielt darauf ab, alle Informationen im Unternehmen zu schützen – unabhängig davon, ob sie personenbezogen sind oder nicht. Im Mittelpunkt stehen die drei Schutzziele:
Vertraulichkeit: Nur autorisierte Personen dürfen Zugang haben
Integrität: Daten müssen korrekt und unverändert bleiben
Verfügbarkeit: Informationen und Systeme müssen nutzbar sein, wenn sie gebraucht werden
Normative Grundlage: ISO/IEC 27001, BSI-Grundschutz, TISAX u. a.
Typische Fragen der Informationssicherheit:
Wie ist das Netzwerk gegen Angriffe abgesichert?
Gibt es Notfallpläne bei Stromausfall oder Cyberangriff?
Welche Maßnahmen schützen vor Datenverlust?
Wo liegen die Unterschiede?
Fokus:
Datenschutz: Personenbezogene Daten
Informationssicherheit: Alle Informationen und Systeme
Rechtsgrundlage:
Datenschutz: DSGVO, BDSG
Informationssicherheit: ISO 27001, BSI-Grundschutz, TISAX
Ziel:
Datenschutz: Schutz der Privatsphäre
Informationssicherheit: Sicherstellung von Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit
Verantwortliche:
Datenschutz: Datenschutzbeauftragte
Informationssicherheit: Informationssicherheitsbeauftragte
Typische Maßnahmen:
Datenschutz: Verfahrensverzeichnisse, Einwilligungen
Informationssicherheit: Firewalls, Zugangskontrollen, Backup-Strategien
Warum Datenschutz und Informationssicherheit zusammengehören
🔗 Ganzheitlicher Schutz:
Ein reines Datenschutzkonzept schützt personenbezogene Daten – aber was ist mit Betriebsgeheimnissen oder technischen Daten? Umgekehrt kann ein ausgeklügeltes ISMS Schwachstellen aufweisen, wenn die DSGVO außer Acht gelassen wird.
💡 Effizienz durch Synergien:
Beide Bereiche profitieren von ähnlichen Dokumentationspflichten, Risikoanalysen und Audits. Wer diese Prozesse gemeinsam plant, spart Zeit und Ressourcen.
🔐 Vertrauensbildung nach innen und außen:
Ein Unternehmen, das Datenschutz und Informationssicherheit ernst nimmt, signalisiert Verantwortung – gegenüber Kunden, Partnern und Mitarbeitenden. Das schafft Wettbewerbsvorteile und stärkt die Compliance-Kultur.
Fazit: Zwei Seiten derselben Medaille
Datenschutz und Informationssicherheit verfolgen unterschiedliche Schwerpunkte – aber das Ziel ist das gleiche: Schutz von Informationen, Aufbau von Vertrauen und Vermeidung von Risiken. Unternehmen, die beides systematisch betrachten und miteinander verzahnen, schaffen ein stabiles Fundament für nachhaltiges Wachstum und sichere Digitalisierung.
Unser Tipp:
Nutzen Sie die Synergien beider Bereiche gezielt. Wir unterstützen Sie bei der Entwicklung eines integrierten Datenschutz- und Sicherheitskonzepts – von der Risikoanalyse über Richtlinienentwicklung bis hin zur technischen Absicherung.
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