Warum Compliance-Automatisierung unverzichtbar ist
Johannes Landerer
13.August, 2025
Von DSGVO über ISO 27001 bis hin zu TISAX – die regulatorischen Anforderungen wachsen stetig. Gleichzeitig steigt der Aufwand für Dokumentation, Freigaben und Nachweise.
Viele Unternehmen setzen hier noch auf manuelle Prozesse:
DSFA-Anträge per E-Mail
Freigaben in Excel-Listen
To-do-Listen auf Papier
Das kostet Zeit, bindet Ressourcen und erhöht das Risiko von Fehlern oder Fristversäumnissen.
„Die Lösung: Compliance-Automatisierung mit Low-Code- oder No-Code-Workflow-Plattformen. Standardisierte Prozesse werden digital abgebildet, automatisch dokumentiert und revisionssicher protokolliert – so bleibt mehr Zeit für strategische Aufgaben.“
Typische Prozesse für die Automatisierung:
Nicht jeder Ablauf eignet sich gleichermaßen. Starten Sie mit Prozessen, die häufig anfallen und hohen Dokumentationsbedarf haben:
1.Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA)
Online-Formular mit automatischer Verantwortungszuordnung
Fristengesteuerte Erinnerungen
Automatischer Versand des Abschlussberichts
2.Anträge auf Datenverarbeitung / Drittland-Transfers
Standardisierte Freigabeformulare
Automatische Prüfung auf AVV-Pflicht
Vollständige Protokollierung
3.Audit-Planung und -Nachbereitung
Automatische Audit-Checklisten
Terminverfolgung mit Eskalationslogik
Audit-Protokoll als PDF-Export
4.Meldung von Datenschutzverletzungen
Vorbefüllte Meldeformulare nach Art. 33 DSGVO
Automatische Benachrichtigung relevanter Rollen
Erinnerungen zur 72-Stunden-Meldefrist
Low-Code vs. Standardlösungen – was passt zu Ihnen?
Low-Code/No-Code-Plattformen
Beispiele: Microsoft Power Automate, Nintex, Zapier
Vorteile: schnelle Umsetzung, flexible Anpassung, günstiger Einstieg
Nachteile: begrenzte Skalierbarkeit, Bindung ans Ökosystem
Standardisierte Compliance-Tools
Beispiele: OneTrust, Smartsheet for GRC, RSA Archer
Vorteile: umfassende Compliance-Module, tiefgehende Reporting-Funktionen, professioneller Support
Nachteile: höhere Lizenzkosten, längere Implementierung
Praxisbeispiel: Automatisierter DSFA-Workflow
Formular-Erstellung: Webformular für Projektdetails (Datenkategorien, Risikoklassen, Systeme)
Automatische Zuordnung: Verantwortliche werden anhand von Umfang und Risiko bestimmt
Eskalationslogik: Keine Entscheidung nach 5 Tagen → Eskalation an Geschäftsführung
Revisionssichere Dokumentation: Alle Eingaben und Freigaben zentral gespeichert
Monitoring: Dashboard mit KPI-Übersicht für offene, laufende und abgeschlossene DSFAs
Tipps für einen erfolgreichen Start
Pilotprozess wählen: z. B. DSFA-Management
Interdisziplinär starten: Datenschutz, IT und Fachbereiche einbeziehen
Schulung & Change Management: Mitarbeitende früh einbinden
Erfolgsmessung: KPIs wie Durchlaufzeiten oder Fristverstöße definieren
Kontinuierliche Verbesserung: Prozesse alle 3 Monate prüfen und optimieren
Fazit
Compliance-Automatisierung ist kein komplexes Mammutprojekt, sondern ein pragmatischer Weg, Ressourcen zu schonen und Risiken zu minimieren. Mit passenden Tools digitalisieren Sie Freigaben, Berichte und Meldungen – DSGVO-konform, revisionssicher und effizient.
So stärken Sie Ihre Datenschutz- und Informationssicherheitsstrategie und schaffen Freiräume für wertschöpfende Aufgaben.